Mit Holz heizen
Heizen mit dem ältesten Brennstoff der Menschheit liegt seit einigen Jahren wieder voll im Trend. Ob Kamin mit Sichtfenster oder einfache Holzöfen, allein das knisternd-knackende Geräusch eines mit Holz befeuerten Ofens verbreitet schon wohlige Gemütlichkeit. Viele Liebhaber von Holzheizungen wollen es sich nicht nehmen lassen, das Brennmaterial auch entsprechend selbst zu sägen, zu hacken und sorgsam zum Trocknen zu stapeln. Neben der richtigen Ausrüstung wie Schutzkleidung inklusive Helm, Visier und Ohrenschutz und einer geprüften Motorsäge gehört auch das nötige Know-how dazu, welches Laien in speziellen Kursen erlernen können. Nicht umsonst heißt es, dass Holz zweimal heizt, einmal beim Einschlagen und anschließend beim Verbrennen.
Holz und sein Brennwert
Moderne Holzkessel sorgen für die Anbindung der Holzheizung an die zentrale Wärmeversorgung und bieten eine ökologisch unbedenkliche und dennoch bequeme Art des Heizens. Damit es schnell kuschlig warm zu Hause wird und die Wärme möglichst lange anhält, ist beim Holz der Brennwert entscheidend. Zuerst wäre daher die Frage zu klären, was eigentlich unter dem Brennwert von Holz zu verstehen ist. Der Brennwert selbst gibt die Wärmemenge an, die der Brennstoff, hier das Holz, während des Brennvorgangs freisetzt, inklusive der anschließenden Abkühlung der Verbrennungsgase auf eine Temperatur von 25° C. Unter dem Brennwert versteht man damit die während der Verbrennung maximale nutzbare Wärmemenge. Der Brennwert von Holz wird in Kilojoule (kJ) bzw. Kilowattstunden (kWh) pro Raummeter (rm) angegeben.
Raummeter und Festmeter
Maßeinheiten für Holz sind üblicherweise Festmeter oder Raummeter. Der Festmeter wird in F oder fm angegeben und bezeichnet einen Kubikmeter Holz ohne Zwischenräume. Das hieße demnach ein kompakter Würfel mit den Maßen von 1x1x1 Meter. Da aber Holz nie gänzlich ohne Zwischenräume geschichtet werden kann, ist der Festmeter eher als Richt- oder Vergleichswert zu verstehen. Beim Kauf von Brennholz ist dagegen der Raummeter entscheidend, dessen Angabe erfolgt in R oder rm. In einigen süddeutschen Regionen wird der Raummeter auch als Ster bezeichnet. Wer also Holz kaufen möchte, für den ist der Raummeter das Maß im Baumarkt oder Brennstoffhandel. Ein Kubikmeter geschichtetes Holz, das im Handel auch als Raummeter deklariert ist, entspricht in etwa 0,7 Festmetern. Da Holz ein Naturprodukt ist und die Zwischenräume beim Schichten nicht immer gleich ausfallen, bezieht man sich hier auf diesen Rundungswert. Zum Vergleich: Ein Schüttmeter sind in etwa 0,4 Festmeter, da beim Holz-Abladen von einem Fahrzeug die Zwischenräume deutlich größer ausfallen. 30 Zentimeter, das entspricht etwa der Länge eines Scheits handelsüblichen Brennholzes. Ein Maß, welches sich für die Befeuerung von Kaminen bewährt hat.
Qualität und Brennwert von Holzpellets
Bei Holzpellets handelt es sich um Schüttgut, das entweder lose mit Silofahrzeugen oder in sogenannten Bigbags angeliefert wird. Dabei muss die Schüttdichte mindestens 600 kg/m3 betragen und der Brennwert liegt hier je nach Qualität der Pellets bei rund 4,8 kWh/kg. Der Wassergehalt der Pellets sollte unter 10% liegen. Holzpellets werden in drei Eigenschaftsklassen eingeteilt. Diese richten sich nach der Qualität und Beschaffenheit des Holzes, aus denen die Pellets hergestellt wurden. Ein wesentliches Qualitätsmerkmal ist der Aschegehalt. Je niedriger dieser ist, umso hochwertiger sind die Pellets und umso besser ist ihr Brennwert.
Welche Holzarten haben welchen Brennwert
Eichen und Buchen sowie Kastanien und Birken sind Hölzer mit einem hohen Brennwert. Esche, Buche und Eiche zeichnen sich durch eine ruhige Flamme, eine sich schnell entwickelnde Wärme sowie durch eine lang anhaltende und gleichmäßige Brenndauer aus. Birke ist aufgrund ihrer enthaltenen ätherischen Öle relativ schnell entflammbar. Ähnlich wie die Buche ist auch sie für ihren geringen Funkenflug bekannt und daher bei Freunden offener Feuerstellen besonders beliebt. Tanne und Fichte haben dagegen bezogen auf den Raummeter ein Holz mit einem deutlich niedrigeren Brennwert. Grund dafür ist ihr höherer Anteil an Feuchtigkeit. Gemeinhin gilt, dass Laubbäume zu den Harthölzern zählen und Nadelbäume zu den Weichhölzern. Eine Regel, bei der Pappel und Weide, aber auch Erle und Linde Ausnahmen bilden. Die sogenannte Darrdichte bestimmt schließlich, welche Holzarten zum Weich- und welche zum Hartholz zählen. Sie misst die Dichte von Holz ohne jegliche Feuchtigkeitsanteile, ein Zustand, der in der Natur jedoch nie erreicht werden kann, sondern nur unter Laborbedingungen. Liegt die Darrdichte über 550 kg/m3 spricht man von Hartholz, liegt sie darunter, von Weichholz.