Ein riesiger Anteil der Heizungsanlagen in Deutschland wird mit Heizöl betrieben. Millionen Menschen im Land beziehen ihre Wärme also durch die Verbrennung von Öl. Dabei sind moderne Ölheizungen nicht mehr zwingend ein ökologisches Problem. Kommen das richtige Heizöl sowie eine zeitgemäße Filter-Technologie zum Einsatz, ist der Betrieb weitestgehend unbedenklich. Aufgrund von Preisschwankungen im Laufe des Jahres verlangt die Ölheizung jedoch von ihren Anwendern, dass sie den Markt zumindest mit einem halben Auge im Blick behalten. Allen weltpolitischen Krisen zum Trotz bleibt der fossile Energieträger, auch dank seiner Energieeffizienz, ein Dauerbrenner. Bisher konnten erneuerbare Energien und andere Heizungssysteme der Ölheizung und dem dazugehörigen Heizöl ihren Rang nicht streitig machen.
Schwankende Kosten erfordern wachsame Kunden
Die Preise für Heizöl sind stets abhängig vom aktuellen Preis für Rohöl. In den letzten Jahren waren die Preise für den heimischen Energieträger rückläufig, nachdem sie 2012 einen zwischenzeitlichen Höchstwert erreicht hatten. Bei den täglichen Veränderungen des Preises orientiert sich das Heizöl am Markt in Rotterdam. Über Jahre hinweg finden Kundinnen und Kunden ihre ganz eigenen Strategien zur Bestimmung des richtigen Zeitpunkts für den Heizöl-Kauf. In den vergangenen Jahren zeigte sich der Trend, dass die Heizöl-Beschaffung im Sommer eher unglücklich gewählt ist. Hier ist die Nachfrage besonders hoch, da viele Interessenten ihre Vorräte vor den kalten Jahreszeiten auffüllen möchten. Die besten Preise erhielten Käufer in der letzten Zeit zum Ende des Winters. Dann war die Nachfrage besonders niedrig, damit fiel auch der Preis.
Diese Sorten bietet der Markt
Heizöl gibt es in den verschiedensten Formen und Sorten. Ihre Klassifizierung regelt die DIN 51603 sowie die ÖNORM C 1109. Die einzelnen Klassen unterscheiden sich in ihrer Qualität, die sich wiederum nach der Dichte, dem Verhältnis von Kohlenstoff zu Wasserstoff sowie ihrem Schwefel- und Ascheanteil richtet. Besonders vorteilhaft sind die schwefelarmen Heizöl-Sorten. Sie bieten eine sauberere Verbrennung bei geringeren Schadstoff-Emissionen. Alle als schwefelarm deklarierten Sorten dürfen maximal 50 mg Schwefel pro Kilogramm enthalten. Gewöhnliches Heizöl kommt auf bis zu 1.000 mg pro Kilogramm. Schweröl kann ebenfalls als Heizöl verwendet werden. Jedoch findet es sich in nur wenigen privaten Heizungsanlagen. Der Großteil des Schweröl-Verbrauchs in der Bundesrepublik entfällt auf die Industrie. Privathaushalte greifen für die Wärmeerzeugung eher auf leichtes oder extra leichtes Heizöl zurück.
Auch als biologische Alternative
Um dem Trend zu einem größeren Umweltbewusstsein zu folgen, erhalten geneigte Kunden in Deutschland mittlerweile auch Bioheizöl. Dem Energieträger werden bis zu circa 11 Prozent biologische Anteile beigemischt. Häufig finden sich Raps- oder Sonnenblumenöl, aber auch Sojaöl oder Methanol im biologischen Heizöl wieder. Werden mehr als 5,9 Prozent natürliche Inhalte beigefügt, kann es sein, dass die häusliche Ölheizung modifiziert werden muss. Interessenten sollten in jedem Fall zuvor einen Fachmann konsultieren und die Verwendbarkeit überprüfen lassen. Gleichzeitig muss beim Bioheizöl auch beachtet werden, dass es bisher noch nicht flächendeckend verfügbar ist. Aktuell kann es nur in einzelnen Regionen in Deutschland bezogen werden. Wer gänzlich biologisch heizen möchte, sollte über die Umstellung von Ölheizung auf Brennwertkessel oder Blockheizkraftwerk nachdenken. Hier können 100-prozentige Pflanzenöle verfeuert werden.
Hohe Energiedichte für die Heizung
Bei der thermischen Umwandlung von Heizöl überzeugt der Energieträger durch eine ansehnliche Energiedichte. Bereits im Rohzustand schlägt Öl andere fossile Brennstoffe um Längen. Gleichzeitig überzeugt es durch eine hohe Energieeffizienz, wie der Heizwert verrät. So erreicht schweres Heizöl einen Heizwert von 40 Megajoule pro Kilogramm (MJ/kg). Extra leichtes Heizöl kommt sogar auf 42,6 MJ/kg. Methanol als biologische Alternative schafft gerade einmal einen Heizwert von knapp 20 MJ/kg. Noch geringer fällt die Energieeffizienz von getrocknetem Holz aus. Hier werden im schlimmsten Fall nicht einmal 15 Megajoule pro Kilogramm erreicht. Wegen ihrer hohen Energiedichte und der damit verbundenen Energieeffizienz bilden fossile Brennstoffe noch immer die Spitze unter den Energieträgern für Heizungssysteme in Deutschland.